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Englische Überschriften – Das passende Rezept für Ihre Zielgruppe
6.08.15 | 2 Kommentare | Author: Manuela Gaeth

Während der Duden für die deutsche Rechtschreibung eine Instanz mit Tradition darstellt, geht es im englischen Sprachraum etwas vielseitiger zu. Verfassen wir deutsche Texte, können wir uns wunderbar an diesem ehrwürdigen Regelwerk orientieren. Versuchen wir uns als deutsche Muttersprachler an englischen Texten, sollten wir kurz überlegen, wer unsere Adressaten sind.

Denn ein gesamtenglisches Regelwerk gibt es nicht. Das britische Englisch orientiert sich an Oxford, das amerikanische Englisch an der Presse. Als zwei wesentliche Quellen in Fragen des Stils gelten hier das „Chicago Manual of Style“ (CMOS) und das „Associated Press Stylebook“ (AP Stylebook).

Ein Querschnitt durch die englischsprachige Presse lässt vermuten, dass es bei Headlines drei unterschiedliche Muster gibt. Die Regenbogenpresse liebt Großbuchstaben, britische Tageszeitungen nutzen in ihren Überschriften gern Kleinbuchstaben, und in der US-amerikanischen Presse schreibt man fast alle Wörter einer Headline groß.

Englische Überschriften: Querschnitt durch die englischsprachige Presse

Englische Überschriften: Unterschiede in der Formatierung

Ungeachtet der Regenbogenpresse, werden englische Überschriften aber eigentlich in nur zwei konkrete Stile formatiert: im „down style“ und im „up style“. Der britische Guardian verwendet den Down-Style. Hier wird bis auf Eigennamen und das erste Wort der Überschrift alles kleingeschrieben. Weniger Regeln bedeuten weniger Fehleranfälligkeit. Allerdings kann das manchmal zu Lasten der Lesefreundlichkeit gehen.

Der Up-Style wird z. B. in der New York Times verwendet. Die stilistischen Regeln sind hier etwas umfangreicher, aber dennoch leicht zu merken:

  • Das erste und das letzte Wort einer Überschrift werden großgeschrieben
  • Großgeschrieben werden auch Nomen, Pronomen, Adjektive, Verben, Adverbien und Subjunktionen
  • Alle Artikel und Konjunktionen werden kleingeschrieben
  • Auch das „to“ („zu“) beim Infinitiv mit zu wird kleingeschrieben

Doch bei den Präpositionen unterscheiden sich das Chicago Manual of Style und das AP Stylebook voneinander. Nach dem CMOS werden alle Präpositionen kleingeschrieben. Das AP Stylebook gibt dagegen vor, dass kurze Präpositionen unter vier Buchstaben (z. B.: by, of, for) kleingeschrieben werden, während längere Präpositionen (z. B.: above, underneath) großgeschrieben werden sollen.

Pimp My Product: Wen will ich ansprechen?

Manchmal lässt sich am Inhalt nichts drehen, wohl aber am Stil. Mit einer ansprechenden Formatierung kann ich eine Produktpräsentation auf den Portalen von LUMITOS noch besser in Szene setzen.

Doch wie ich meine Überschrift formatiere, hängt davon ab, wen ich ansprechen möchte. Viele unserer Kunden arbeiten global und wollen durch die internationalen Portale von LUMITOS Interessenten in der ganzen Welt erreichen. Für viele internationale Nutzer ist Englisch die Zweitsprache. Daher nehme ich eine stärkere Gewöhnung an das US-amerikanisches Englisch an und editiere die Headlines der Werbemaßnahmen unserer Kunden entsprechend. So können sich unsere internationalen Nutzer gleich gut zurechtfinden.

Und weil ich finde, dass das AP Stylebook mit der Präpostionen-Ausnahmeregel inkonsistent ist, formatiere ich die Headlines im Stile des CMOS.

Schön, wenn man Hilfe hat

Bei der Vielzahl meiner Aufgaben bin ich daher manchmal für das ein oder andere Online-Tool dankbar. Im Fall von englischen Überschriften hilft mir am besten „Title Capitaliziation“*. Mit diesem Tool kann ich die Überschriften unserer Kunden schnell und unkompliziert korrekt formatieren.

Englische Überschriften: So geht's mit Title Capitalization

So wandelt Title Capitalization Ihre Überschriften blitzschnell um

Der dritte Radiobutton, erlaubt mir die Auswahl des CMOS. Ich kopiere meine Headline einfach in das Textfeld. Und im selben Moment wird der Satz schon automatisch korrigiert, und ich muss ihn nur wieder rauskopieren und in mein Content-Management-System einsetzen.

Ich mag Title Capitalization, weil es schnörkellos, aber hochgradig funktionell ist. Und weil es bei Bedarf die zugrunde liegenden Regeln bereithält. Natürlich gibt es auch ähnliche Tools dieser Gattung, wie z. B. „TitleCase“ oder „Textfixer“. Diese beiden finde ich aber weit weniger komfortabel – vor allem, weil ihnen der deklarative Charakter fehlt.

Wie halten Sie es mit englischen Überschriften? Formulieren Sie mir gern einen Kommentar.

 

* Update 01.2022: Das von mir sehr geschätzte Tool „Title Capitaliziation“ existiert in der Form leider nicht mehr. Eine gute Alternative ist aus meiner Sicht das Tool Headline Capitalization. Dies funtkioniert ebensogut, nur sind hier die Regeln eher allgemein erklärt.

16, November | Betül Khan

Sehr geehrte Damen und Herren,

mich würde interessieren, ob man bei englischen Überschriften einen Punkt am Ende setzt?

Mit freundlichen Grüßen
Betül Khan

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18, November | Rolf Preuß

Bei Überschriften wird auf das Satzzeichen "Punkt" verzichtet. Siehe dazu auch https://www.proof-reading-service.com/en/blog/full-stops-titles-headings-captions/

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