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Vor Kurzem habe ich die Einladung eines deutschen Unternehmens zur dmexco in Köln erhalten. Das E-Mailing sah gut aus, aber etwas irritierte mich: Die im deutschsprachigen Raum ungewöhnliche Anrede.
Ich fragte mich, warum ich mit “Guten Tag Rolf Preuß” angesprochen werde. Unter Kollegen und im privaten Umfeld wäre ein “Guten Tag, Rolf” in Ordnung. Im geschäftlichen Bereich vielleicht ein “Guten Tag, Herr Preuß”. Aber ein “Guten Tag, Rolf Preuß”? Ob der Absender nicht wusste, dass ich ein Mann bin und deshalb ganz bewusst auf diese Art der Ansprache gesetzt hat? Dabei hatte ich mich doch mit Vor- und Nachnamen für den Newsletter registriert.
Der Kreativität sind scheinbar keine Grenzen gesetzt
In einer Umfrage unter Versendern von Newslettern und E-Mailings hat Dr. Torsten Schwarz von absolit.de nach den verwendeten Anreden gefragt. Das Ergebnis war für mich überraschend: 236 verschiedene Anreden wurden genannt! Am häufigsten wurde von den Versendern mit 35 % “Sehr geehrte Frau…” bzw. “Sehr geehrter Herr …” verwendet. Nur 4 % verwendeten “Guten Tag Vorname Nachname” als Anrede.
Anmeldeformular als Schlüssel zur passenden Anrede im E-Mailing
Um zu verstehen, weshalb ich in der E-Mail mit Vor- und Nachnamen angesprochen wurde, habe ich den Anmeldeprozess zum Newsletter noch einmal durchlaufen. Und siehe da, das Unternehmen fragt nur nach Vor- und Nachnamen sowie E-Mail-Adresse. Somit hat das Unternehmen keine Chance, eine E-Mail mit der Anrede “Herr” oder “Frau” zu senden. Ohne Erfassung des Geschlechts kann eine E-Mail-Software dann z. B. nur “Guten Tag, Vorname” oder “Guten Tag, Vorname Nachname” verwenden.
Fazit
Für eine korrekte Anrede im E-Mailing sollte immer Geschlecht und Nachname erfragt werden. Das kann man beispielsweise in einem zweiten Schritt machen, wie es absolit für seine Newsletter macht.
Welche Form der Anrede bevorzugen Sie geschäftlich in Newslettern und E-Mailings? Wie sprechen Sie die Empfänger in Ihren E-Mailings an? Ich bin auf Ihre Meinung gespannt.